In Manitoba ist der bewusste Umgang mit der Umwelt für viele Unternehmen der Reisebranche ein wichtiger Teil der eigenen Identität. Nachhaltigkeit lautet hier die Devise! Mit den unterschiedlichsten Initiativen will man sicherstellen, dass Umwelt und Natur geschützt werden und für zukünftige Generationen erhalten bleiben. Wir freuen uns, die folgenden sieben grünen Reiseerlebnisse in Manitoba vorstellen zu dürfen:
The Forks, Winnipeg
Grün durch Design:
In Winnipeg besuchen jedes Jahr Millionen von Menschen The Forks, eine National Historic Site am Zusammenfluss von Red River und Assiniboine River. Die meisten von ihnen kommen wegen der kulinarischen Angebote, des Craftbiers, der Unterhaltung und der schönen Aussicht auf die Flüsse. Die wenigsten wissen jedoch, dass der älteste Versammlungsort der Provinz auch der modernste ist, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Das ehrgeizige Bekenntnis zur Umwelt lautet hier Target Zero, d.h. „zero“ = kein Müll, kein Abwasser, kein CO2 Ausstoß. Eine der beeindruckendsten Konstruktionen ist das fast einhundert Jahre alte Marktgebäude, das mit einem geothermischen Heiz- und Kühlsystem ausgestattet wurde.
Öko in Aktion:
Die Verantwortlichen von The Forks haben erkannt, dass 80 % der Abfälle von den ansässigen Markthändlern und Restaurants kompostierbar sind. Deshalb haben sie vor Ort einen hochmodernen Biovator (Kompostierungssystem mit geschlossenem Behälter) installiert, um die kompostierten Abfälle in den Grünanlagen des Areals verwerten zu können. Auch in Sachen Recycling leistet The Forks einen großen Beitrag. So wird z.B. der Zamboni, die Eisbearbeitungsmaschine, die im Winter das Eis des Nestaweya River Trail auf den zugefrorenen Flüssen für Schlittschuhläufer instand hält, mit den Pflanzenöl-Resten der Lebensmittelverkäufer betrieben.
Die Sache voranbringen:
The Forks engagiert sich außerdem sehr für die Aufklärung der Öffentlichkeit und bietet Kindern im Schulalter Exkursionen zum Thema Umwelt an, bei denen der wissenshungrige Nachwuchs das Gelände besichtigen und die Nachhaltigkeitsinitiativen der Stadt hautnah erleben kann.
Churchill Northern Studies Centre, Churchill
Grün durch Design:
Bereits seit dem Jahr 1976 wird das Churchill Northern Studies Centre (CNSC) als gemeinnützige Forschungs- und Bildungseinrichtung für die Subarktis an der Küste der Hudson Bay betrieben. Im Jahr 2011 zog es zu seinem heutigen Standort rund 20 Kilometer östlich von Churchill um. Das beeindruckende, zweistöckige Gebäude wurde nach den Standards einer LEED Gold Zertifizierung gebaut. Das vom US Green Building Council entwickelte Zertifizierungsverfahren LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) ist das weltweit meistverbreitete Verfahren zur Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden. Zu den Konstruktionsmerkmalen des CNSC gehören viel natürliches Licht, das 90 Prozent des Innenraums durchdringt, sowie eine Solarwand, die die einströmende Belüftungsluft erwärmt.
Öko in Aktion:
Im Jahr 2017 brachte das CNSC einen sogenannten Growcer nach Churchill. Der 40-Fuß-Schiffscontainer ist für hydroponischen Gartenbau – also Gemüseanbau ohne Erde – ausgerüstet und versorgt Churchill allwöchentlich mit Grünkohl, Mangold, Salat und Kräutern. Das CNSC nennt dieses gemeinschaftlich genutzte Garten- und Landwirtschaftsprogramm liebevoll Rocket Greens, eine Anspielung auf den Standort des Zentrums auf einem verlassenen Raketenforschungsgelände in der Nähe von Churchill
Die Sache voranbringen:
Das CNSC beherbergt jedes Jahr mehr als 100 Forscher und Wissenschaftler, die die arktischen Tiere wie Eisbären, Belugawale und Wölfe sowie Pflanzen, Vögel und das Nordlicht erforschen. Wissenschaftlich interessierte Reisende können bei den ganzjährig angebotenen CNSC Learning Vacations, eine Art Bildungsurlaub, direkt von den Experten lernen.
Winnipeg Folk Festival, Birds Hill Provincial Park
Grün durch Design:
Winnipegs beliebtes viertägiges Prärie-Sommerfest mit Musik, Tanz und Camping wurde im Jahr 2018 bei den International Folk Music Awards mit dem Clearwater Award ausgezeichnet. Dieser wird alljährlich an ein Festival verliehen, das sich in herausragender Weise für eine nachhaltige Event-Inszenierung und den Schutz der Umwelt einsetzt. Das Winnipeg Folk Festival arbeitet nach dem Prinzip "Leave no trace" (keine Spuren hinterlassen) und zeigt ein sehr starkes Engagement in den Bereichen Recycling, Kompostierung und Abwassermanagement.
Öko in Aktion:
Bereits im Jahr 2014 wurde auf dem Winnipeg Folk Festival der Verkauf von Wasser in Plastikflaschen eingestellt. Besucher werden gebeten, eine wiederauffüllbare Wasserflasche zur Veranstaltung mitzubringen. Das Event fördert auch umweltfreundliche Transportmöglichkeiten zum Festivalgelände, sei es mit dem Folk-Fest-Express-Bus oder mit dem Programm "Bike Ride to Site", das die Anreise mit dem Fahrrad unterstützt.
Die Sache voranbringen:
Wer das Festival nicht wegen der Musik besucht, der kommt wegen des ausgezeichneten kulinarischen Angebots! Hier wird ausschließlich mit Gastro-Partnern gearbeitet, die nach den Werten der Ernährungsphilosophie LOFT agieren und lokale, organisch/biologisch angebaute und fair gehandelt Produkte verwerten. Das Engagement für den Einsatz nachhaltiger Lebensmittel zeigt sich auf den abwechslungsreichen Speisekarten der verschiedenen Anbieter vor Ort.
Turtle Village, Riding Mountain National Park
Grün durch Design:
Im Herzen des Riding Mountain National Parks bietet das Turtle Village auf dem Wasagaming Campground ein besonderes Glamping-Übernachtungserlebnis mit indigener Note. Es verbindet Naturliebhaber mit dem „guten Leben“, oder auch „Minobimaadiziwin“, wie man in der Sprache der Ojibwe oder Anishinaabe sagt. Seine acht „Turtle Shells“ sind wetterfeste Unterkünfte, die den Komfort eines gemütlichen Zuhauses bieten. Unabhängig vom Stromnetz stehen Solarzellen und ein Batteriespeicher als Stromquelle für die LED-Innenbeleuchtung und zum Aufladen von Geräten zur Verfügung. Die Turtle Shells werden ganzjährig vermietet und bei Bedarf mit einer Propanheizung beheizt.
Öko in Aktion:
Die indigene Besitzerin Ashley Smith hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Umwelt zu schützen und Abfall zu vermeiden. Sie entwarf ihre „Turtle Shells“ aus langlebigen Materialien, die auf lange Sicht weniger Wartung und Reparaturen erfordern. Außerdem reduzierte sie den Abfall von Baumaterialien, indem sie vorgefertigte Paneel-Systeme aus Metall für Außenwände, Dach und Boden verwendete.
Die Sache voranbringen:
Turtle Village ist das erste indigene Unternehmen im Riding Mountain National Park - und damit im traditionellen Gebiet von sieben Anishinaabe First Nations. Im Winter können sich die Gäste im Eisfischen auf dem Clear Lake üben, wo ihnen große, mit Holzöfen beheizte Zelte zur Verfügung stehen, ausgestattet mit vorgebohrten Löchern im Eis, Angelausrüstung, Kaffee und heißer Schokolade sowie Utensilien zum Bannock-Backen am warmen Ofen.
Frontiers North Adventures, Churchill
Grün durch Design:
Seit dem Jahr 1987 ist der auf die Beobachtung von Wildtieren und Nordlichtern in der Eisbärenhauptstadt Churchill spezialisierte Anbieter Frontiers North Adventures führend in der Tourismusbranche Manitobas. Das Unternehmen ist bekannt für seinen Tundra Buggy®, ein maßangefertigtes Fahrzeug zur Beobachtung von Eisbären in unwegsamem Gelände. Im Herbst 2021 führte Frontiers North Adventures seinen ersten E-Tundra Buggy® ein, der als abgasfreies und geräuschloses Fahrzeug die Umwelt- und Lärmverschmutzung in der ansonsten ruhigen Tundra reduziert. Die Tierwelt wird weniger gestört und auch die tausenden von Gästen, die jedes Jahr aus der ganzen Welt in den Norden Manitobas reisen, um Eisbären in freier Wildbahn zu sehen, freuen sich über ein störungsfreies Erlebnis.
Öko in Aktion:
Als Kanadas einziger B Corp™-zertifizierter Anbieter von Abenteuerreisen hat sich Frontiers North Adventures die Reduzierung seines CO2-Ausstoßes zum Ziel gesetzt. Das Unternehmen plant, seine gesamte Flotte von derzeit zwölf Tundra Buggys® noch vor Ende des Jahrzehnts von Diesel- auf Elektroantrieb umzurüsten. Durch die weitere Umstellung der noch verbleibenden Tundra Buggys® können die Treibhausgasemissionen von Frontiers North Adventures in den nächsten 25 Jahren um mehr als 3.600 Tonnen Kohlendioxid reduziert werden.
Die Sache voranbringen:
Zur Flotte von Frontiers North Adventure gehört auch der Tundra Buggy One, der als Forschungsfahrzeug von Polar Bears International genutzt wird. Diese gemeinnützige Schutzorganisation ist die Einzige, die sich ausschließlich mit Eisbären und dem arktischen Meereis beschäftigt. Im Rahmen dieser Partnerschaft befördert der Tundra Buggy One nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Eisbären-Live Cams von explore.org, dem größten Netzwerk an Live-Aufnahmen aus der Natur, das Millionen von Zuschauern erreicht.
Falcon Trails Resort, Whiteshell Provincial Park
Grün durch Design:
Mitten im Whiteshell Provincial Park betreibt die Familie Christie/Hamilton das wunderbare Falcon Trails Resort, das für seine idyllischen Blockhütten in Seelage bekannt ist. Am begehrtesten sind die sechs luxuriösen Eco Cabins am abgelegenen High Lake. Diese sind aus wiederverwerteten oder lokalen Materialien gebaut, werden mit Solarenergie betrieben und sind mit hochmodernen kompostierbaren Toiletten ausgestattet.
Öko in Aktion:
Jede der Hütten am High Lake hat dank alternativer Baumethoden wie Strohballenisolierung und Baumkanten-Holzrahmen ihren eigenen Charakter. Die abgeschiedene Lage des Sees bedeutet, dass die Gäste zunächst 2,5 Kilometer durch die boreale Wildnis wandern müssen, um ihre Blockhütte zu erreichen.
Die Sache voranbringen:
Das Leben im Wald ist für das Falcon Trails Resort und das dazugehörige Winterskigebiet Falcon Ridge Ski Slopes so bedeutend, dass die Betreiber ganzjährig Veranstaltungen durchführen, um die Natur für alle zugänglich zu machen. Der Forest Club bietet beispielsweise Kindern die Möglichkeit, sich mit der Natur zu verbinden. Zu den angebotenen Aktivitäten gehören hier Feuermachen, der Bau eines Quinzee (Schneeunterschlupf), Eisfischen und vieles mehr.
Oak Hammock Marsh Interpretive Centre, Stonewall
Grün durch Design:
Das Schutzgebiet Oak Hammock Marsh informiert jedes Jahr fast 100.000 Besucher über die Bedeutung des Ökosystems der Feuchtgebiete für den Hochwasserschutz, den Schutz der Wasserqualität und den Lebensraum für Wildtiere. Das Wetlands Discovery Centre ist ein echter Blickfang und fügt sich mit seiner Gestaltung harmonisch in die Umgebung der Interlake Region ein: Für die Gebäudefassade wurde Kalkstein aus Stonewall, nördlich von Winnipeg, verwendet, und auf dem begrünten, "lebenden" Dach wachsen einheimische Gräser und Pflanzen, die Lebensraum für nistende Vögel bieten und sich günstig auf das Gebäudeklima auswirken.
Öko in Aktion:
Das nachhaltige Design setzt sich auf dem gesamten 36 Quadratkilometer großen Gelände fort. Es gibt ein 3-Becken-Lagunensystem zur Aufbereitung des Abwassers aus dem Informationszentrum, erhöhte Stege, um die Auswirkungen durch Besucher auf das Sumpfgebiet zu verringern, und ein Wegenetz, welches auf einem bestehenden Deichsystem angelegt wurde.
Die Sache voranbringen:
Die Verantwortlichen des Oak Hammock Marsh möchten Jugendlichen praktische Erfahrungen mit diesem einzigartigen Ökosystem vermitteln und haben dafür spezielle Schulprojekte wie "Critter Dipping", "Birding Walks" und "Ecology Games" entwickelt. Das Programm A Bird in the Hand ermöglicht Besuchern aller Altersgruppen, die Natur zu erleben, indem sie Singvögel beringen und ihren Weg nachverfolgen.
Weitere Informationen über Manitoba gibt es unter www.travelmanitoba.com.
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