Als Kultsymbol der nordamerikanischen Weihnacht kennt sie jedes Kind: die Rentiere von Santa Claus. Doch die sagenumwobenen Vierbeiner sind nicht nur Teil eines Weihnachtsmärchens, sondern gehören auch ganz real zur Tierwelt der Northwest Territories. Kanadas größte Rentierherde ist in der Western Arctic zu Hause, nur einen Steinwurf vom Nordpol entfernt. Und im Gegensatz zu Santas Rentier-Truppe, treten die Tiere hier an mehr als nur einem Abend im Jahr in Erscheinung. Wo sonst, als in den Northwest Territories, könnte man daher mehr über Rentiere erfahren:
1. Die Rentierherde der Northwest Territories ist so groß, dass sie den Horizont verdunkelt
Rund 3.000 Tiere zählen zur Rentierherde der Northwest Territories und machen sie damit zur größten ihrer Art in Kanada. Die Tiere durchstreifen die Tundra des Mackenzie Deltas in der Western Arctic.
2. Verwandtschaft mit Karibus
Rentiere sind eine domestizierte Version der Karibus – beide tragen den lateinischen Namen Rangifer tarandus. Mit ihren wilden Cousins teilen die Rentiere ihre schlaksigen Proportionen sowie die gespreizten Hufe. Durch die Haltung in der Nähe der Menschen sind sie tendenziell jedoch etwas kleiner und zahmer als Karibus. In der Regel sind Rentiere weiß, bräunlich oder braun und beide Geschlechter tragen Geweihe.
3. Die Herde ist historisch gewachsen
Rentiere werden im Mackenzie Delta seit mehr als 80 Jahren gezüchtet. Die Domestizierung fand ihren Anfang im Jahr 1935, als eine kleine Herde aus Alaska in die Region gebracht wurde, um das damals geringe Vorkommen an Karibus auszugleichen.
4. Die Herde ist einzigartig
Die Rentiere im Mackenzie Delta gehören zur einzigen freilaufenden Rentierherde in Kanada. Sie sind im gemeinsamen Besitz der lokalen Inuvialuit und der hier ansässigen Familie Binder, Nachfahren des indigenen Volkes der Samen aus Skandinavien (früher Lappen genannt), die einst geholfen haben, die Herde in die Northwest Territories zu bringen.
5. Rentiere lieben die Kälte
Das Fell eines Rentiers ist so konstruiert, dass es die Luft einschließt und die Tiere somit selbst bei Bedingungen von bis zu minus 60° Celsius wunderbar warm hält. Diese eingeschlossene
Luftschicht erleichtert den Tieren auch das Schwimmen - eine große Hilfe beim Überqueren wilder Flüsse.
6. Rentiere haben praktische Schneeschuhe
Die Hufe der Rentiere sind praktische Mehrzweckwerkzeuge, die perfekt an das Überleben in polaren Regionen angepasst sind. Erstens erinnern sie an Schneeschuhe - groß und breit, mit abgespreizten Zehen, so dass sie sich bestens zum federleichten Marschieren über den Schnee eignen. Zweitens funktionieren sie wie ein Meißel und sind damit ideal, um unter dem Eis nach Nahrung zu scharren. Und schließlich dienen sie als eine Art Paddel, mit denen die Rentiere viel leichter schwimmen können.
7. Rentiere sind irre schnell
Wenn es Vollgas gibt, kommt ein Rentier gut und gerne auf eine Geschwindigkeit von mehr als 70 km/h. Und wie es durch den Schnee flitzen kann! Aber Rentiere sind nicht nur gute Sprinter, sondern auch ausgezeichnete Ausdauersportler. Einige legen mehr als 5.000 Kilometer im Jahr zurück!
8. Rentiere haben erstaunliche Fähigkeiten
Rentiere sind die einzigen Säugetiere, die ultraviolettes Licht sehen können. Man vermutet, dass Mutter Natur sie mit diesem Bonus ausgestattet hat, damit sie in der blendend weißen Landschaft der Arktis besser sehen können.
9. Großes Kino bei der Rentier-Wanderung
Jedes Jahr im Frühjahr, wenn man in Inuvik das Frühlingsfest Muskrat Jamboree feiert, werden die Rentiere zu ihren Kalbungsgebieten auf Richards Island bei Tuktoyaktuk an der arktischen Küste getrieben. Hunderte Zuschauer versammeln sich dann nördlich der Stadt, um sie beim Überqueren der winterlichen Eisstraße über den zugefrorenen Mackenzie River zu beobachten.
Egal, wie und wann man die Rentiere der Northwest Territories erlebt – ihrem Zauber kann sich keiner entziehen. Nicht nur zur Weihnachtszeit!
Weitere Informationen über die Northwest Territories gibt es unter www.spectacularnwt.de.
Komentarze