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AutorenbildKarin Schreiber

See der Superlative: 18 Gründe für die Großartigkeit des Great Slave Lake

Aktualisiert: 23. Jan. 2023


Great Slave Lake - Credit: NWT Tourism

Er ist mehr als nur ein See. Seit Urzeiten steht der Great Slave Lake im Mittelpunkt von Geschichte, Kultur und nicht zuletzt Freizeitgestaltung der Northwest Territories. Wir haben 18 gute Gründe, warum der Great Slave Lake so großartig ist:


1. Riesige Ausmaße

Der Great Slave Lake ist immerhin der elftgrößte Süßwassersee der Welt und nach dem Great Bear Lake (der übrigens ebenfalls in den NWT liegt) der größte See Kanadas.

Mit einer Fläche von 28.568 Quadratkilometern ist er ungefähr so groß wie Belgien. Gleichzeitig ist der Great Slave Lake auch der tiefste See Nordamerikas und erreicht eine maximale Tiefe von mehr als 615 Metern - tief genug, um Torontos CN Tower zu versenken.

Great Slave Lake - Credit: Corey Myers/NWT Tourism

2. Fisch im Überfluss

In den scheinbar bodenlosen Tiefen des Great Slave Lake wimmelt es von Hechten, Äschen und Forellen in rekordverdächtiger Größe, die Angler aus aller Welt anlocken. Jedes Jahr kommen etwa 5.000 Trophäenfischer in den Norden, viele davon in den North und East Arm des Great Slave Lake. Der See ist äußerst sauber und kalt, so dass sich die Fische im Sommer gerne in der Nähe der Wasseroberfläche aufhalten - und da es 24 Stunden am Tag hell ist, können die Angler so lange bleiben, wie sie wollen. Außerdem ist der See so riesig, dass man tage- oder wochenlang unterwegs sein kann, ohne auch nur einen anderen Angler zu treffen.

Angeln am Great Slave Lake - Credit: Jocelyn Demetre

3. Coole Gemeinden

An der Küste des Great Slave Lake lebt heute mehr als die Hälfte der Bevölkerung der Northwest Territories in fünf Gemeinden. Dazu gehören die Hauptstadt Yellowknife, das Fischerei- und Transportzentrum Hay River, die beschauliche und historische Métis-Stadt Fort Resolution, das traditionelle Łutsel K'e am malerischen East Arm und das schnell wachsende Behchokǫ̀ am North Arm.

Yellowknife - Credit: NWT Tourism

4. Hausboote

Die Yellowknife Bay beheimatet eine Flotte von mehr als zwei Dutzend Hausbooten, die alle bunt bemalt und liebevoll verziert sind. Die Bewohner betreiben ihre schwimmenden Häuser mit einer Kombination aus Solarenergie, Batterien und Generatoren. In diesem hübschen, maritimen Viertel gibt es sogar eine schwimmende Version eines Autokino-Filmfestivals, bei dem man die neuesten Kinostreifen vom Kanu oder Kajak aus genießt.

Hausboote in Yellowknife - Credit: J.F. Bergeron

5. Zwei eindrucksvolle Seitenarme

Der sagenumwobene East Arm ist vielleicht die beliebteste Region des Great Slake Lake, und das aus gutem Grund. Hier gibt es zahlreiche Inseln, schmale Kanäle mit hohen, roten Klippen und erstklassige Angelmöglichkeiten. Der North Arm ist zwar weniger bekannt als sein östlicher Bruder, bietet aber Sandstrände, eine atemberaubende Vogelvielfalt und jede Menge Hechte.

East Arm des Great Slave Lake - Credit Jeff Hipfner/NWT Tourism

6. Überlieferungen der Dene

Seit Jahrzehnten pilgern jedes Jahr Hunderte von Menschen aus Łutsël K’é und anderen nördlichen Gemeinden zum historischen Fort Reliance, um Ts'akui Theda zu sehen, auch die "Old Lady of the Falls" genannt. Dieser spirituelle Ort der Dene liegt in der Nähe der Mündung des Lockhart River am Kopf eines Wasserfalls und ähnelt der Figur einer sitzenden Frau, die in der Überlieferung für eine schützende, mütterliche Kraft steht.

Ts'akui Theda - Credit: NWT Tourism

7. Perfekte Paddelbedingungen

Bei gutem Wetter und ruhigem Wasser eignet sich Great Slave Lake perfekt zum Kajakfahren, Kanufahren und sogar zum Stand-Up-Paddling. Der East Arm bietet unzählige Inseln, hoch aufragende Klippen und tiefes, klares Wasser. Vom See aus hat man darüber hinaus einen malerischen Blick, um Gemeinden wie Yellowknife und Fort Resolution zu fotografieren.

Stand-Up-Paddling am Great Slave Lake - Credit: Benji Straker

8. Millionen von Vögeln

Der Great Slave Lake ist ein Zwischenstopp und Brutplatz für unzählige Ufer-, Sing- und Wasservögel. Die unterschiedlichen Wassertiefen, das Klima, die Ökologie und die Pflanzenwelt in und um den See ziehen eine Vielzahl von Vögeln an, darunter Weißkopfseeadler, Möwen, Küstenseeschwalben, Enten, Tundra-Schwäne, Gänse und viele andere. Die zahlreichen Kanäle und Buchten der West Mirage Islands vor der Yellowknife Bay sind ein wichtiger Lebensraum für Brutvögel, während die zahlreichen Sümpfe und kleinen Inseln des North Arms jedes Jahr im Frühjahr mehr als 100.000 nach Norden ziehende Wasservögel anlocken. Die größte Möwenkolonie auf dem See befindet sich in der Nähe des Slave River Delta auf Egg Island. Der East Arm mit seinen zerklüfteten Klippen und felsigen Inseln beherbergt dagegen Weißkopfseeadler, Seeschwalben und Möwen.

Weißkopfseeadler am Great Slave Lake - Credit: Mike Borger/NWT Tourism

9. Goldene Vergangenheit

Der Goldsucher Johnny Baker entdeckte Mitte der 1930er Jahre einen goldigen Schimmer am Nordufer des Great Slave Lake. In der Yellowknife Bay stieß er auf eine Goldader, und der Yellowknife-Goldrausch nahm seinen Lauf. Minen wurden aus dem Boden gestampft und in Windeseile war eine neue Stadt geboren. Noch heute sind die Überreste der Bergbaugeschichte der Region rund um Yellowknife zu sehen.

Johnny Baker - Credit: NWT Archives

10. Ein neuer Nationalpark

Bereits im Jahr 1970 keimten erste Überlegungen für die Schaffung eines Schutzgebietes am East Arm des Great Slave Lake auf, um einer Ausbreitung von Uran- oder Diamantenminen in der Region und einer damit verbundenen Ausbeutung der Natur entgegenzuwirken. Nach anfänglicher Unentschlossenheit rückte das Thema erst Anfang der 2000er Jahre wieder verstärkt in den Fokus. Über viele Jahre wurde das Projekt von der kanadischen Regierung, Parks Canada und Vertretern der lokalen indigenen Stämme diskutiert. Anfang 2019 stimmten die Łutsël K’é Dene First Nations schließlich der Entstehung des Thaidene Nëné National Park Reserve zu und noch im selben Jahr wurde der neue Nationalpark eröffnet. “Thaidene Nëné “ stammt übrigens aus der Sprache der hier heimischen Dene und bedeutet “Land unserer Vorfahren”.

Thaidene Nëné National Park - Credit: Corey Myers Photography

11. Segeln

Die Segelsaison am Great Slave Lake mag zwar kürzer sein als auf den Seen im Süden der Northwest Territories, aber die langen Tage des Sommers sorgen dafür, dass die Boote hier fast rund um die Uhr auf dem Wasser sind. Der Yellowknife Sailing Club veranstaltet den ganzen Sommer über Regatten und Expeditionen, und es ist nicht schwer, ein Boot zu finden, auf dem man anheuern kann.

Segeln am Great Slave Lake - Credit: Corey Myers

12. Karibus und Bisons

Große Tiere gibt es in den Northwest Territories reichlich. Die Herde der zähen Bathurst Karibus überwintert nördlich, östlich und manchmal auch südlich des Great Slave Lake, bevor sie im Frühjahr in die Barrenlands aufbricht. Und am Westufer des Sees schützt das Mackenzie Bison Sanctuary die größte Waldbisonherde der Welt. In letzter Zeit wurden in der Region auch Moschusochsen gesichtet – man sollte unbedingt Ausschau nach diesen zotteligen Tieren halten.

Moschusochsen am Ufer des Great Slave Lake - Credit: Corey Myers

13. Fangfrische Mahlzeiten

In Hay River, Yellowknife und den übrigen Gemeinden an der Küste des Great Slave Lake gibt es täglich fangfrischen Fisch, wie Felchen, Forelle, Zander, Inconnu oder Hecht, der oft direkt am Hafen bei den örtlichen Fischern gekauft werden kann.

Fangfrischer Fisch in Hay River - Credit: Hannah Eden/NWT Tourism

14. In den Fußstapfen der Entdecker

Noch bevor die europäischen Forscher den riesigen See entdeckten, zeichneten zwei Ureinwohner namens Matonabbee und Idotlyazee die erste bekannte Karte des Great Slave Lake, und zwar ganz ohne die Hilfe von Instrumenten. Ihre Zeichnung aus dem Jahr 1767 zeigte einen einigermaßen genauen Umriss des Sees und seiner Nebenflüsse. Die Geschichtsbücher benennen den Pelzhändler Samuel Hearne von der Hudson's Bay Company als ersten Europäer, der den See im Jahr 1771 besuchte - mit beträchtlicher Hilfe von Matonabbee, der sein Führer und Freund war. Nach Hearne folgten weitere Europäer, darunter der schottische Entdecker Alexander Mackenzie, der in Old Fort Providence einen Handelsposten eröffnete, und John Franklin, der jenen Posten während einer Expedition zur arktischen Küste als Stützpunkt nutzte.

Alexander Mackenzie - Credit: NWT Tourism

15. Uraltes Gestein

In den Northwest Territories wurden einige der ältesten Gesteine der Welt gefunden – am Nordufer des Great Slave Lake sind diese bis zu 2,7 Milliarden Jahre alt. Am East Arm des Sees finden sich Felsen, die etwa 2 Milliarden Jahre alt sind, wohingegen die Gesteine am Südufer viel jünger sind, „nur“ etwa 390 Millionen Jahre.

Urzeitliche Felsen am East Arm des Great Slave Lake - Credit: Ronne Heming

16. Wasserflugzeuge

Im Sommer herrscht auf dem Great Slave Lake reger Flugbetrieb, da regelmäßig Wasserflugzeuge landen und starten. Und im Winter, wenn das Eis des Sees dick genug ist, werden die Schwimmer durch Skier ersetzt und eine behelfsmäßige Landebahn wird in den Schnee gehauen. Die Anwohner am Seeufer haben sich längst an das fast ständige Dröhnen der hin- und herfliegenden Flugzeuge gewöhnt.

Wasserflugzeuge in Yellowknife - Credit: Gerold Sigl/NWT Tourism

17. Vielfältige Ökologie

Der Great Slave Lake ist ein riesiges Wasserreservoir, das ein komplexes Netz von Flüssen und Bächen speist, darunter den längsten Fluss Kanadas: den Mackenzie River. Etwa 77 Prozent seiner Zuflüsse stammen aus dem 434 Kilometer langen Slave River. Der Great Slave Lake liegt am westlichen Rand des Kanadischen Schildes und erstreckt sich über eine Übergangszone, in der das bewaldete boreale Schild im Osten auf das karge Taiga-Biom des Mackenzie Deltas trifft. Die nordöstliche Küste um die McLeod Bay und die Christie Bay ist felsig, während die Süd- und Westküste wie auch der nördliche Ausläufer von Buchten und Sümpfen geprägt sind, die von bewaldeten Inseln durchzogen werden. Der East Arm dagegen gleicht einem Mini-Archipel mit Hunderten von Felsen und einer Küste, die von hoch aufragenden Kupferklippen gesäumt wird.

Credit: Hans-Gerhard Pfaff/NWT Tourism

18. Die beste Aussicht

Der beliebteste Aussichtspunkt in Yellowknife befindet sich auf dem Bush Pilot’s Monument und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Back Bay und Yellowknife Bay des Great Slave Lake. Das Denkmal liegt oberhalb der Altstadt auf "The Rock" und ist über eine hölzerne Wendeltreppe zu erklimmen.

Bush Pilot's Monument in Yellowknife - Credit: NWT Tourism


Weitere Informationen über die Northwest Territories gibt es unter www.spectacularnwt.de.

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