Eine Reise von der Bucket List
Kanadas berühmtesten Sanddünen befinden sich im Athabasca Sand Dunes Provincial Park im Nordwesten von Saskatchewan. Es sind die nördlichsten Sanddünen der Welt, und sie zu erreichen ist schon ein Abenteuer für sich. Sie erstrecken sich über etwa 2.000 Quadratkilometer entlang eines 100 Kilometer langen Küstenabschnitts am südlichen Ufer des ebenfalls riesigen Lake Athabasca.
Ashlyn George ist eine preisgekrönte Reisejournalistin, Fotografin und Content Creator für ihren Blog The Lost Girl’s Guide to Finding the World. Sie hat mehr als 60 Länder auf allen 7 Kontinenten allein bereist und ist eine leidenschaftliche Storytellerin auf der Suche nach Abenteuern, Erkenntnissen und Entdeckungen. In diesem Beitrag berichtet sie über ihre Reise zum Athabasca Sand Dunes Provincial Park in Saskatchewan – einer Reise, die schon seit Jahren auf ihrer Bucket List stand.
Auf ihrer 10-tägigen Reise im Sommer 2022 erlebte Ashlyn die spektakulärsten Ausblicke auf die windgepeitschten Dünen im Nordwesten der Prärieprovinz. Sie erinnerten sie an weit entfernte Ziele, wie die Sahara oder der Namib-Wüste. Wobei dieses einzigartige Ökosystem noch nicht einmal eine Wüste ist! Eingebettet zwischen dem Seengebiet von Alberta und den nördlichen borealen Wäldern mangelt es hier weder an Niederschlägen noch an Wasser.
Am imposantesten sind die Dünen im William Dune Field: sie sind bis zu 33 Meter hoch und erstrecken sich über eine Länge von bis zu 1,5 Kilometern. Jede dieser Dünen ist Teil einer Serie von insgesamt 40 Dünen, die sich über 10 Kilometer vom Seeufer bis zum südlichen Horizont erstrecken. Ihre Entstehung begann, als sich die Gletscher vor 10.000 Jahren zurückzogen. Die tief liegenden Ebenen der Athabasca-Formation waren den vorherrschenden Winden ausgesetzt. Diese Winde schufen die Kämme der parabolischen, hügeligen, linearen Strand- und Unterwasserdünen, die wir heute zu sehen bekommen.
Im Provincial Park geht es aber nicht nur um die Dünen. Eine seltene und empfindliche Kieselsteinschicht, der so genannte „gravel pavement“, bedeckt weite Teile des Gebiets. Hier finden sich einzigartige sandgestrahlte und polierte Steine: Ventifakte.
Aus dem Sand des Thompson-Dünenfelds ragen die zerklüfteten Überreste uralter Bäume heraus – ein Teil eines exhumierten Waldes. Vor Jahren wurde der Wald von der Wanderdüne überrollt und im Laufe der Zeit durch den unerbittlichen Wind wieder freigelegt. Es gibt hier fast ein Dutzend endemischer Pflanzenarten, die nirgends sonst auf der Erde vorkommen: sie sind speziell an das (Über-)Leben in dieser rauen und sandigen Umgebung angepasst.
Das blaue Juwel neben den goldenen Dünen ist der Lake Athabasca. Mit seiner 2.140 Kilometer langen Uferlinie und einer Tiefe von 124 Metern gilt er als Binnenmeer. Berüchtigt ist der See für seine starken Winde und Wellen, berühmt für seine riesig großen Seeforellen und Seehechte.
Am spektakulärsten ist das William River Delta (einer von insgesamt drei Flüssen), das 3.000 Tonnen Sand in den See spült. Im Delta bildet sich ein kompliziertes Geflecht aus dunklen Flussrinnen und karamellfarbenen Sandbänken – ein unglaublicher Ausblick, der sich am besten aus dem Fenster eines Wasserflugzeugs bietet.
Im Athabasca Sand Dunes Provincial Park gibt es keinerlei Infrastruktur oder Annehmlichkeiten und keinen Handyempfang. Besucher erreichen den Park mit dem Boot oder per Wasserflugzeug vom Südufer des Lake Athabasca aus. Zu den Nachbargemeinden gehören Fort McMurray, Stony Rapids, Fond du Lac und Uranium City. Paddler mit Wildwasser-Erfahrungen können auch über den William River und den MacFarlane River in den Park gelangen. Ein Ausflug in den Athabasca Sand Dunes Provincial Park ist ein Wildnis-Paradies für alle Outdoor-Fans, die auf der Suche nach einem Abenteuer abseits der ausgetretenen Pfade sind.
Weitere Informationen über Saskatchewan gibt es unter www.tourismsaskatchewan.com.
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