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AutorenbildKarin Schreiber

Per Schneemobil durch den Nordosten Saskatchewans: 1,000 Miles of Snow


Motorschlittenfahrt im Whitecat Hill Provincial Park - Credit: Tourism Saskatchewan & Chris Hendrickson Photography

Die bereits vielfach ausgezeichnete Reisejournalistin, Fotografin und Content-Erstellerin Ashlyn George ist seit langem eine gefragte Expertin, wenn es ums Thema Reisen in Saskatchewan geht. Nun hat sie den Nordosten der Provinz bei einer winterlichen Tour mit dem Schneemobil erkundet:


Im Nordosten Saskatchewans liegt eines der herausragendsten Wegenetze in ganz Kanada – 1,000 Miles of Snow, eine 1.000 Meilen (ca. 1.600 Kilometer) lange Route für Schneemobile, die die 12 Gemeinden St. Brieux, Melfort, Tisdale, Kelvington, Zenon Park, Aylsham, Nipawin, Carrot River, Arborfield, Porcupine Plain, Weekes und Hudson Bay miteinander verbindet.


Motorschlittenfahrer sind in dieser Region nicht nur ein alltäglicher Anblick, sondern auch herzlich willkommen. Die Schneemobile sind allerorts als legales Fortbewegungsmittel anerkannt, und am Straßenrand und an Kreuzungen sind entsprechende Miniatur-Verkehrsschilder aufgestellt. Hotels, Hütten und Bed & Breakfast-Unterkünfte sind auf Fahrer eingerichtet, die mehrere Tage mit ihrem Motorschlitten unterwegs sind. Einige verfügen über beheizte Werkstätten für die Fahrzeuge, andere bieten speziell ausgewiesene Parkmöglichkeiten für die Motorschlitten und Platz für Transporter und Anhänger. Mehrere Unterkünfte, darunter das Shell’s Fitness and Soul Center in Carrot River und die Fir River Ranch in Hudson Bay, bieten darüber hinaus Saunen oder Whirlpools, in denen sich die Gäste aufwärmen und nach der Fahrt entspannen können.


Credit: Ashlyn George

Entlang der Route gibt es eine Reihe von Restaurants, die zu einem Halt einladen und ein unerwartetes, kulinarisches Erlebnis bieten. Verpassen sollte man auf keinen Fall The Dam Smokehouse und Mabel Hill Farm Kitchen & Marketplace in NipawinThe Railway Ave. Pub in Hudson Bay und die Golden Grain Bakery in Melfort.


Credit: Ashlyn George

Um die einzelnen Teilebereiche der Region zu erkunden, bieten sich Wochenendausflüge an. Wer ein längeres Abenteuer sucht und die gesamten 1.000 Meilen auf einmal bewältigen möchte, dem werden die für die gesamte Strecke benötigten sieben bis zehn Tage einiges abverlangen.


Beim Durchqueren der malerischen Landschaft mit ihren ikonischen Getreidespeichern und Holzscheunen entdeckt man gleich außerhalb der kleinen Gemeinde Weekes einen der letzten Wächter der Prärie Saskatchewans: ein altes, turmhohes Getreidesilo aus Holz. Die Wege führen von den offenen Feldern bis hin zu den schneebedeckten Strauchkiefern und Fichten, die einen Teil des borealen Waldes ausmachen, und bieten ideales Terrain für einige der besten Trail- und Geländefahrten im Pulverschnee. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich hier im Laufe der Saison bis zu zwei Meter Schnee ansammeln. Aus diesem Grund ist die Region eines der beliebtesten Ziele für Motorschlittenfahrten in Saskatchewan.


Während der Greenwater Lake Provincial Park nördlich von Kelvington und der Tobin Lake nördlich von Nipawin beliebte Ziele für Tagesausflügler darstellen, sind bestimmte Gebiete nur im Winter zugänglich, so z.B. der Wildcat Hill Provincial Park östlich von Arborfield. Die Beschaffenheit des Tundramoors und das Fehlen von Straßen machen den Park im Sommer fast unzugänglich. Doch im Winter schlängelt sich der sorgfältig angelegte und präparierte Weg durch Zwergstrauchwälder und entlang mehrerer steiler Schluchten hinauf zum Bankside Lake. Am Rande des Sees steht eine kleine Hütte zum Aufwärmen, das einzige Zeichen von Zivilisation in dem ansonsten zerklüfteten und wilden Park.


Mit dem Schneemobil im Whitecat Hill Provincial Park - Credit: Tourism Saskatchewan & Chris Hendrickson Photography

Ein wunderbarer Aspekt des Schneemobilfahrens in der Region ist die Entdeckung der ausgezeichneten Schutzhütten, die von den örtlichen Schneemobil-Clubs gebaut und gewartet werden. Das Wegenetz von 1,000 Miles of Snow wäre ohne die zahllosen Arbeitsstunden, die jede Gemeinde und jeder Motorschlitten-Club mit ihren freiwilligen Helfern leisten, nur halb so erfolgreich.


Entlang der Strecken gibt es mehr als 40 Schutzhütten. Eine der neuesten liegt zwischen Zenon Park und Arborfield und ist einem roten Bahnhofsgebäude nachempfunden, mit eigenem Bahnübergangsschild vor der Tür.


Credit: Ashlyn George

Die Hütten sind perfekt ausgestattet und bieten wärmende Öfen im Innenbereich, Feuerstellen im Freien, Ständer zum Aufhängen und Trocknen der Ausrüstung, Erste-Hilfe-Kästen, Landkarten, gehacktes Feuerholz, eine Axt und eine Trockentoilette. Vor allem aber sind sie der perfekte Ort, um eine Mahlzeit zuzubereiten, sich aufzuwärmen und eine gesellige Zeit mit Freunden zu verbringen.


Schutzhütte in der Nähe von Hudson Bay - Credit: Tourism Saskatchewan & Chris Hendrickson Photography

 

Tipps zur Vorbereitung


Wer die 1,000 Miles of Snow mit dem Schneemobil fahren möchte, sollte vorab einige Vorbereitungen treffen:


1. Routenwahl

Zunächst sollte die Entscheidung getroffen werden, ob man einen festen Standort bevorzugt, von dem aus man einzelne Teilabschnitte der Route erkundet, oder ob man auch tagsüber mit Gepäck unterwegs sein und jede Nacht in einer anderen Gemeinde und Unterkunft verbringen möchte. Tisdale und Porcupine Plain eignen sich hervorragend als zentrale Ausgangspunkte, während St. Brieux die beste Basis bietet, um das östliche Wegenetz zu erkunden.

Bevor man aufbricht, sollte man der Familie oder Freunden die geplante Route mitteilen und während der Fahrt eine Streckenkarte mitführen. Die Saskatchewan Snowmobile Association bietet online eine interaktive Streckenkarte an. Die App „Sask Snowmobile Trails“ für iOS und Android funktioniert auch offline, wenn die Streckenkarten im Voraus heruntergeladen wurden.


2. Im "Zwiebelprinzip" kleiden

Im Winter können die Temperaturen in Saskatchewan gerne mal unter -30 °C fallen. Merinowolle und Fleece sind die idealen Kleidungsschichten unter einem Schneemobilanzug. Baumwollkleidung sollte man besser vermeiden, da sie Feuchtigkeit absorbiert und man sich schnell kalt und klamm fühlt. Am besten hält man sich mit spezieller, dick isolierter Schneemobilkleidung warm. Hand- und Fußwärmer lassen sich leicht in einer Tasche verstauen und können bei langen Fahrten oder an besonders kalten Tagen zusätzliche Wärme spenden.


3. Lunchpaket einpacken

Entlang der Strecke gibt es mehr als 40 Schutzhütten, ideal zum Aufwärmen während einer Mittagspause. Wer Snacks und eine Thermoskanne dabeihat oder sich auf dem offenen Feuer einen Hotdog brät, bekommt die nötige Stärkung für die Weiterfahrt. Bitte danach den Müll mitnehmen!


4. Reserve-Kraftstoff und Ersatzteile mitnehmen

Saskatchewan ist groß und die Möglichkeiten zum Tanken sind begrenzt. Man sollte daher stets einen Reservekanister Benzin dabeihaben, außerdem unbedingt Werkzeug und die wichtigsten Ersatzteile für den Fall einer Panne. Der Handyempfang ist nicht in allen Regionen gewährleistet, so dass man darauf vorbereitet sein sollte, u.U. länger als erwartet unterwegs zu sein.


5. Keine Spuren hinterlassen

Dank des Engagements und der Bemühungen aller örtlicher Schneemobil-Clubs, die die Wege präparieren, die Schutzhütten Instand halten und die Beschilderung entlang der Strecke vornehmen, bieten die Wege von 1,000 Miles of Snow ein wunderbares Streckennetz, das allen zugänglich ist. Die Richtlinien „Leave no Trace“, wie z.B. das ausschließliche Befahren der präparierten Wege, das Entsorgen von Müll und der Respekt vor Privateigentum und Wildtieren, sorgen dafür, dass die Wege ein sicherer und einladender Ort für alle bleiben.

 

Weitere Informationen über Saskatchewan gibt es unter www.tourismsaskatchewan.com.

 

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