Kanada…. Das klingt nach ursprünglicher Wildnis und purem Abenteuer. Wer dabei das Besondere sucht und abseits der ausgetretenen Wege reisen möchte, sollte den Blick auf Kanadas unentdeckte Geheimtipps richten: so zum Beispiel Manitoba in der kanadischen Prärie. Wo jede Reise in Begleitung der hier heimischen (wilden!) Tierwelt stattfindet. Also, Augen auf und allzeit bereit für die Tierbegegnung Deines Lebens!
Es hat uns in die Prärieprovinz Manitoba verschlagen. Es heißt, hier seien die Big Five zu finden: Präriebisons, Schwarzbären, Elche, Eisbären und Belugas! Es ist fast noch dunkel, als wir in aller Herrgottsfrühe aufbrechen. In der Morgendämmerung gibt es hier im Riding Mountain National Park im Südwesten Manitobas die besten Aussichten auf Begegnungen mit der heimischen Tierwelt. Und die ist gut bestückt! Denn das bis zu 400 m hohe Hochplateau des Parks hebt sich wie eine riesige grüne Berginsel mit reichlich Wald und Wasser aus der flachen Prärielandschaft empor. Ein Paradies für die Tiere! Neben Elchen, Wölfen, Schwarzbären, Wapitihirschen und Präriebisons tummeln sich hier auch hunderte von Vogelarten. Wir setzen uns mit unserem Wagen in Bewegung und genießen dabei den Ausblick auf die Seen und Auen, über denen der Frühnebel wabert. Wir fahren durch die morgendliche Landschaft und staunen über die Kraft der ersten Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch den dichten Birkenwald bahnen. Da! Hat sich dort auf der Lichtung nicht etwas gerührt? Tatsächlich. Ein stattlicher Elch bewegt sich langsam durch das Unterholz und trägt seine riesigen Schaufeln dabei stolz vor sich her. Nach kurzer Zeit erreichen wir unser eigentliches Ziel - die Lake Audy Bison Enclosure. Hier ist eine Herde prächtiger Präriebisons zu Hause. Im warmen Licht der frühen Morgensonne tummeln sich mächtige Bullen, liebevolle Muttertiere und neugierige Teenager auf einer weitläufigen Wiese direkt an der Schotterstraße. Wir machen den Motor aus. Autoscheibe runter und Finger am Auslöser – unsere Kamera läuft auf Hochtouren. Die Freude ist groß, als uns am Abend, gar nicht weit von unserer Unterkunft entfernt, noch ein kleiner Schwarzbär über den Weg läuft. Drei der „Big Five“ Manitobas hätten wir schon mal!
Am nächsten Tag startet in der Provinzhauptstadt Winnipeg unser Abstecher an die Hudson Bay. Ein Propellerflugzeug bringt uns nach Churchill, ein einsamer Außenposten am Rande der Arktis. Im Herbst sammeln sich hier hunderte von Eisbären, um auf das Zufrieren der Bucht zu warten. Zu dieser Jahreszeit ist eine Begegnung mit dem König der Arktis quasi garantiert! Aber jetzt, im Sommer? Wir haben Zweifel. Doch völlig unbegründet, wie sich schon bald herausstellen soll! Mit dem Boot fahren wir entlang der Küste Richtung Norden und es dauert nicht lange, bis wir am felsigen Ufer eine Eisbären-Mama mit ihren zwei Jungen entdecken. Ein putziger Anblick, wie die Kleinen im Wasser spielen und versuchen, ihre Mutter aus der Reserve zu locken. „Big Five“ Nr. 4 – check! Fehlen nur noch die Belugas. Bis zu 50.000 der geselligen Weißwale leben im Sommer in der Hudson Bay, mehr als 5.000 von ihnen kommen im Juli und August in die Flussmündungen von Churchill und Seal River, um hier ihre Jungen zur Welt zu bringen. Bei einer Schiffstour rund um Churchill sind wir schnell von einer großen Walschule umzingelt. Mit dem Wassermikrofon können wir ihrem fröhlichen Gezwitscher lauschen. Noch spektakulärer ist am nächsten Tag jedoch unser Ausflug im Kajak, bei dem wir ganz ohne störende Motorengeräusche zu den Belugas paddeln. Schnell kommen die neugierigen Wale angeschwommen, um uns zu inspizieren. Zum Greifen nahe schwimmen sie um uns herum und schenken uns ihr freundliches „Beluga-Lächeln“. Keine Frage – Manitobas „Big Five“ begeistern auf voller Länge!!
Weitere Informationen bei Travel Manitoba und Frontiers North Adventures.
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