Was passt besser zu einem gemütlich knisternden Lagerfeuer als schaurig-schöne Grusel-Geschichten? Mit den folgenden fünf Mythen und Legenden aus Manitoba ist man für eine Campfire-Runde im Herzen Kanadas bestens gewappnet.
Ungeheuer aus den Tiefen des Lake Manitoba
Eine der großen Legenden der kanadischen Sagenwelt treibt sich irgendwo in den Tiefen des Lake Manitoba herum. Das Manipogo hört sich zwar niedlich an, ist aber ein Seeungeheuer, das je nach Zeugenaussagen zwischen 3,5 und 15 Meter lang sein soll. Schriftstücke über das mysteriöse Wesen sind seit den 1850er Jahren im Umlauf, seine Geschichte scheint allerdings noch viel weiter zurückzureichen: die lokale indigene Bevölkerung berichtet sogar von noch älteren Geschichten und Legenden über das schlangenartige Ungeheuer.
Im Jahr 1948 erzählte auch C.P. Alric von einer großen Kreatur, die sich aus dem See erhob und einen Schrei von sich gab, der stark an den eines Dinosauriers erinnerte. In ähnlicher Weise wurde das Ungeheuer in den 1960er Jahren von einem Ehepaar gesichtet – und das nur 60 Meter von ihrem Boot entfernt! Berufsfischer Keith Haden verzeichnete 2004 mehrere vollständig zerstörte Fischernetze, die er in der Nähe von The Narrows ausgeworfen hatten. Nur Haie oder Killerwale seien in der Lage, Netze derartig zu zerreißen, so Haden.
Obwohl die Sichtungen und Beschreibungen variieren, besteht kein Zweifel daran, dass irgendwas Seltsames im Lake Manitoba lauert. Wer es selbst herausfinden möchte, kann sich an beliebten Stränden, wie Lundar Beach, Ambroise Beach und Delta Beach oder in Steep Rock auf die Lauer legen.
Paranormale Aktivitäten im Fort Garry Hotel
Das Fort Garry Hotel in Winnipeg hat in der Tat genau die richtige Atmosphäre für eine Spuk-Geschichte: Das Hotel wurde im Jahr 1912 von der Grand Trunk Pacific Railway im beliebten Chateau-Stil erbaut: steil abfallende Dächer und ein großzügiges Interieur mit breiten Fluren und hohen Decken. Wenn man bedenkt, dass es hier seit langem spuken soll, ist es nicht verwunderlich, dass den Gästen bei einem nächtlichen Spaziergang durch das schlossähnliche Hotel ein kalter Schauer über den Rücken läuft. Mittelpunkt des Geschehens ist Zimmer Nr. 202, in dem bereits mehrere Gäste glaubten, von geisterhaften Gestalten am Fußende ihres Bettes geweckt worden zu sein!
Der Ursprung des Spuks soll bei einem Paar liegen, das besagtes Zimmer während seiner Flitterwochen bezog. Kurz darauf erkrankte die Braut. Als ihr frischgebackener Ehemann loszog, um Medikamente zu besorgen, verunglückte er bei einem Verkehrsunfall und kehrte nicht mehr zurück. Eine Kombination aus Schock und Trauer brachte die Braut um den Verstand und sie erhängte sich noch im Hotelzimmer. Heute wird ihr Geist immer mal wieder trauernd in Zimmer Nr. 202 und in der Hotel-Lounge gesichtet, wo sie ihre verlorene Liebe beweint.
Der Anbieter Peg Square Tours bietet einen Broadway Ghost Walk an, bei dem mutige Teilnehmer mehr über den Spuk in einem der berühmtesten Hotels von Winnipeg erfahren.
Außerirdische Begegnung am Falcon Lake
Bizarre und ungewöhnliche Vorkommnisse sind im Whiteshell Provincial Park keine Seltenheit. Wenn es um Ufo-Sichtungen geht, ist und bleibt die Geschichte von Stefan Michalak eine der glaubwürdigsten und am besten dokumentierten Fälle. Ob man da beim Blick in Manitobas Nachthimmel ein wenig misstrauisch werden kann?
Die Geschichte der besagten Ufo-Begegnung begann am 19. Mai 1967, als der Amateurgeologe Michalak auf der Suche nach wertvollen Mineralien ins Hinterland des Whiteshell Provincial Parks zog. Als er einige Zeit später wieder auftauchte, war er in einem erbärmlichen Zustand: mit Verbrennungen übersät und von Übelkeit geplagt. Michalak war Zeuge von etwas Unerklärlichem geworden: einer abnormalen Explosion, die seine Kleidung und seine Haut mit Strahlen verbrannte, ein seltsames gitterartiges Muster hinterließ und ihm in den folgenden Jahren eine Reihe von Krankheiten bescherte. Der Geschichte nach befand sich der Mann mitten in der Wildnis, als er zwei zigarrenförmige Objekte sah, die nur 45 Meter von ihm entfernt in der Luft schwebten. Während das eine landete und seine Form veränderte, flog das andere davon. Nach einigen Augenblicken beschloss sich Michalak das Ganze aus der Nähe anzuschauen, doch sobald er die nahtlose Oberfläche des Objekts berührte, verbrannten die Fingerspitzen seiner Handschuhe. Das unbekannte Flugobjekt flog mit einem plötzlichen Ausstoß heißer Luft oder Gas davon, was den Mann schwer verbrannte und in einem Zustand von Übelkeit und Desorientierung zurückließ. In den folgenden Jahren hielt er an seiner Geschichte fest. Die Royal Canadian Mounted Police untersuchte den Fall zwar eingehend, er bleibt allerdings bis dato ungeklärt.
Heute bietet die Falcon Beach Ranch eine spezielle Ufo-Tour zum angelblichen Ufo-Landeplatz in der Nähe ihres Anwesens an.
Verborgene Geheimnisse im Manitoba Legislative Building
Das Manitoba Legislative Building ist eine beeindruckende Sehenswürdigkeit, die bei keinem Besuch in Winnipeg fehlen darf. Aber wer hätte gedacht, dass es sich um ein freimaurerisches Gebäude mit vielen verborgenen Geheimnissen handelt?
Das Parlamentsgebäude beheimatet eine Reihe gestalterischer Elemente, die besonders verwirrend sind. Die große Halle wurde beispielsweise in Anlehnung an den Salomonischen Tempel gebaut und stellt ein perfektes Quadrat mit einer Seitenlänge von jeweils 66,6 Fuß dar. Dem Architekturhistoriker Frank Albo zufolge könnte dies einfach ein Symbol für die Kraft der Sonne sein – es könnte allerdings auch auf eine okkulte Arbeit hinweisen und wird gemeinhin mit dem Ungeheuer aus der biblischen Offenbarung 13 in Verbindung gebracht.
Direkt unter der bekannten Statue des Golden Boys auf dem Dach des Parlamentsgebäudes befindet sich ein Raum mit einer Kuppeldecke und einem achtzackigen Stern. Dies könnte für einen kreisförmigen Altar und das Symbol der babylonischen Göttin Ishtar stehen. Das mag für sich genommen nicht gruselig sein, aber der Raum ist auch wie eine Opferkammer gestaltet, wobei der gemaserte Marmorboden eine Metapher für das Opfer darstellt. Und während das nun wirklich absolut gruselig ist, scheint das Gebäude dennoch ein Gleichgewicht zwischen Gut und Böse herzustellen – mit einer Reihe von Schutztieren und Geistern, die das Gebäude bewachen, bis zu den Bisons an beiden Seiten der großen Treppe und dem bedrohlichen Kopf der Medusa.
Neugierig geworden? Square Peg Tours bietet Führungen durch das mysteriöse Gebäude an.
Erscheinungen von St. Andrews on the Red
Was wäre eine Liste von Gruselgeschichten ohne ein Ereignis in einer richtig alten Kirche? St. Andrews on the Red wurde im Jahr 1849 erbaut und liegt etwas außerhalb der Kleinstadt Selkirk zwischen Winnipeg und dem Lake Winnipeg. Sie ist die älteste Steinkirche im Westen Kanadas und hat als solche auch ihren Anteil an paranormalen Vorkommnissen.
Eine Mutprobe unter Jugendlichen war es früher, dreimal „widdershins“ (rückwärts) um die Kirche zu gehen. Es hieß nämlich, dass sie dann verschwinden! Auch wenn dies wahrscheinlich nie passiert ist, gibt es eine Reihe weiterer Erzählungen über die Kirche, die zu ihrem Ruf als Geisterort geführt haben.
Wer es wagte, die Kirche nachts zu besuchen, kam manchmal mit Berichten von körperlosen roten Augen zurück, die über den angrenzenden Friedhof schwebten. Oder von Orgeln, die spontan spielten. Von einer geheimnisvollen, in Weiß gehüllten Frau und von wiederkehrenden Albträumen mit laut klappernden Kirchentoren.
Die historische Kirche kann bei einer Tour durch die Region genauer unter die Lupe genommen werden.
Weitere Informationen über Manitoba gibt es unter www.travelmanitoba.com.
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