top of page

Indigene Kultur zum Anfassen im Nordwesten Saskatchewans


Flying Dust First Nation - Credit: Tourism Saskatchewan

Die Region um den Meadow Lake im Nordwesten Saskatchewans ist mit ihrer Unberührtheit kaum an Schönheit zu übertreffen: üppige Wälder, ruhige und klare Seen und ein Himmel, der tagsüber mit seinen spektakulären Wolkenbildern und nachts mit atemberaubenden Nordlichtern beeindruckt. Hier, im traditionellen Gebiet der First Nations und Métis, spiegeln sich indigene Geschichten und Bräuche wider, die eine Brücke zwischen den Kulturen schlagen und Respekt für das Land und die Natur vermitteln. Bei der Entwicklung des lokalen Tourismus spielt die Einbindung indigener Erlebnisse daher eine zentrale Rolle.


Cree North Adventures


Im Jahr 2019 gründete der junge Cree Blaine Mirasty das Unternehmen Cree North Adventures in seiner Heimat der Flying Dust First Nation nahe des Meadow Lake. Neben der besonderen Übernachtungsmöglichkeit in einem 5,5 Meter hohen Tipi im Glamping-Stil bietet er viele spannende Aktivitäten an. Ob beim Storytelling der Stammesältesten oder beim Erlernen indigener Traditionen, taucht man hier ganz und gar in die Kultur der Cree ein.


Flying Dust First Nation - Credit: Cree North Adventures

"miyo-pimâtisiwin“ - mit diesem Cree-Wort beschreibt Mirasty seinen persönlichen Antrieb für dieses Herzensprojekt. Es bedeutet so viel wie „der Weg der Cree“ – die Fähigkeit zu erlernen, wie man vom eigenen Grund und Boden leben kann. Auch den Tourismus sieht er als Möglichkeit, die eigene Kultur, einige der traditionellen Praktiken und sogar die Sprache wieder zu erlernen und so am Leben zu erhalten.


In Blaine Mirastys Familie verschmelzen die Kulturen der Plains und der Woodland Cree. Die Bräuche beider Stämme werden auch in das authentische Besuchererlebnis eingewoben. „Es sind zwei sehr verschiedene traditionelle Lebensstile“, sagt er. „Auf der Seite meines Vaters, den Plains Cree, ging es darum, Pferde zu reiten und den Bisons zu folgen. Auf der Seite meiner Mutter, den Woodland Cree, ging es um das Fallenstellen und das Leben im Wald.“


Neben den komfortablen Tipi-Unterkünften bietet Cree North Adventures viele interessante Unternehmungen an: Planwagenfahrten, Kanu- oder Kajakfahrten auf dem Meadow River, Storytelling der Ältesten sowieKochvorführungen am Lagerfeuer, Aufführungen traditioneller Tänze und vieles mehr. Im Winter werden geführte Schneeschuhwanderungen entlang des Flusses und durch den borealen Wald angeboten. Weitere Aktivitäten können auf Anfrage organisiert werden.


Am Lagerfeuer bei Cree North Adventures - Credit: Tourism Saskatchewan

Auch den nächtlichen Sternenhimmel kann man bei den Flying Dust First Nation wunderbar beobachten: die Lichtverschmutzung ist hier minimal und der Himmel in der Regel klar und dunkel. In den Herbst- und Wintermonaten lässt das farbenprächtige Nordlicht den Nachthimmel erstrahlen.


Cree North Adventures entwickelt sich ständig weiter, eine Standorterweiterung und Vertiefung der Aktivitäten ist bereits geplant – ganz im Sinne von „miyo-pimâtisiwin“. Gemeinsam mit seinem Team freut sich Blaine Mirasty auf Gäste, die an den interaktiven Veranstaltungen teilnehmen, sich mit dem Land verbinden und Neues über das Leben der Cree im Nordwesten Saskatchewans entdecken möchten.


kâniyâsihk Culture Camps


Weiter westlich, in der Ministikwan Lake Cree Nation, bietet kâniyâsihk Culture Camps seit mehr als 20 Jahren indigene Programme auf traditionellem Land an.


kâniyâsihk Culture Camps - Credit: Tourism Saskatchewan & Chris Hendrickson Photography

Der Eigentümer und Gründer Kevin Lewis übernimmt vor Ort viele Funktionen: er ist zugleich Gastgeber, Pädagoge, Guide, Wissens- und Sprachhüter, Wissenschaftler und Forscher. Sich selbst beschreibt er mit dem Cree-Wort „oskâpêwis“ – eine Person, die der Gemeinschaft dient und den Ältesten hilft. „Diese Person könnte sich zu einem der besten Jäger, Beerenpflücker oder Medizinsammler entwickeln. Sie sorgt dafür, dass alle satt und gut versorgt sind, aber dabei achtet sie auch auf sich selbst und bleibt gesund, um ihre Arbeit fortsetzen zu können.“, so Lewis.


Wie sein Gründer, ist auch kâniyâsihk Culture Camps facettenreich. Das Unternehmen bietet ganzjährig eine Reihe von Aktivitäten an, bei denen traditionelle Bräuche und Fertigkeiten vermittelt werden. Hierzu zählen auch mehrtägige Rucksacktouren, bei denen die Teilnehmer angeln, wandern, Beeren pflücken sowie Pflanzen und Zutaten für einfache Tees sammeln. Im Winter werden unter anderem Programme rund um Hundeschlittenfahrten, Eisfischen und traditionelles Fallenstellen angeboten. Im Herbst findet jährlich ein Camp zum Gerben von Fellen statt, bei dem lokale Experten zeigen, wie Elch-, Hirsch- und Rehfelle gewonnen und gegerbt werden.


Kanufahrt im kâniyâsihk Culture Camps - Credit: Tourism Saskatchewan & Chris Hendrickson Photography

Lewis betont, dass die Beherbergung von Gästen für ihn eine positive Erfahrung ist, die auf Gegenseitigkeit beruht: „Wir haben in den letzten 20 Jahren treue Freunde gefunden und es werden immer mehr. Wenn Menschen uns besuchen, bringen sie Energie und Freundschaft mit. Es geht nicht nur darum, dass wir ein Programm abliefern oder ihnen einfach etwas zeigen. Sie bringen als Gleichgestellte auch ihren eigenen Erfahrungsschatz ein.“


kâniyâsihk Culture Camps bietet unterschiedliche, aber stets gemütliche Unterkünfte zum Ausruhen nach einem ereignisreichen Tag in der Natur: winterfeste Cabins, ein Haus am See, Tipis, Trapper-Zelte sowie einige Wohnmobilstellplätze. Gäste werden ermutigt, sich von ihren Smartphones zu trennen und sich voll und ganz auf die authentischen Erlebnisse einzulassen – der fehlende Handyempfang und das begrenzte W-LAN machen die Sache leicht.



Weitere Einblicke gibt es in folgenden Videos:


Allgemeine Informationen über Saskatchewan findet man darüber hinaus unter www.tourismsaskatchewan.com.

68 Ansichten0 Kommentare

Comments


bottom of page