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AutorenbildKarin Schreiber

Grau war gestern: Murals machen Manitoba bunt!


Mural Wandgemälde Winnipeg Thompson Churchill
Wandgemälde in Winnipeg - Credit: Enviro Foto

Während andernorts graue Häuserfassaden das Stadtbild manchmal etwas trist erscheinen lassen, zieren an vielen Orten Manitobas riesige bunte Wandgemälde öde Mauern. Unter den sogenannten „Murals“ befindet sich manch echtes Kunstwerk, denn viele von ihnen sind von lokalen Künstlern gestaltet. Allein in der Provinzhauptstadt Winnipeg sind mehr als 400 der überdimensionalen Wandbilder zu finden!


„Make Winnipeg proud, clean and beautiful“ – so lautet die Devise der Wohltätigkeitsorganisation Take Pride Winnipeg!, die die Stadt mithilfe ihrer Anwohner sauberer und schöner machen möchte. Im Rahmen dieser Initiative wurde im Jahr 1994 das Mural Programm ins Leben gerufen, um verschmutzten und mit Graffiti versehenen Mauern entgegenzuwirken, Farbe in die Stadt zu bringen und Manitobas Geschichte und Landschaft durch Kunst zu visualisieren. Mit Hilfe von Take Pride Winnipeg! ziehen lokale Künstler, Schüler und Studenten, Bürgergruppen, Behörden und örtliche Geschäfte für ihr gemeinsames Ziel an einem Strang. Viele der inzwischen mehr als 400 Murals in und um Winnipeg sind preisgekrönt.

Eine komplette Übersicht der Wandbilder ist unter The Murals of Winnipeg zu finden - Informationen über Motive, Künstler und Standorte inklusive. Wer Winnipegs größte Outdoor-Galerie im Rahmen einer geführten Tour kennenlernen möchte, kann sich einer West End BIZ Mural Walking Tour anschließen und mehr über die Hintergründe der Bilder in Winnipegs West End erfahren. Allein in diesem Viertel befinden sich über 90 der schönsten Murals der Stadt, darunter beispielsweise das im Jahr 2003 durch Jill Sellers gestaltete Wandbild eines wahren Lokalhelden: Walter Zielke Ruesch („Zoohky“) fuhr jahrzehntelang mit seinem Fahrrad durch das Viertel, um Müll zu sammeln, wieder aufzupeppen und dann an junge, hilfsbedürftige Mitmenschen zu verteilen. Sein Bild ziert die ehemalige Winnserv Bingo Hall, die inzwischen in Zoohky Memorial Hall umbenannt wurde. Ein wunderbares Beispiel für ein Mural aus der Reihe „Local Heroes and Famous People"! Die Wandbilder im West End sind gleichwohl sehr abwechslungsreich. Zahlreiche ethnische Gruppen sind in diesem Viertel Winnipegs zu Hause, deren Nationalitäten und Kulturen sich in vielen der Murals widerspiegeln.


Angetrieben von ihrer ausgeprägten Begeisterung für die Natur Nord-Manitobas und einer damit verbundenen Leidenschaft für Eisbären, hat sich die Kunstmalerin Kal Barteski aus Winnipeg einem ganz besonderen Projekt gewidmet. In den schmalen Gassen ihres Wohnviertels Wolseley hat die junge Künstlerin mit Faible für Pinselschriften die arktische Tierwelt überlebensgroß und farbenfroh auf Garagentore, Zäune und Gehsteige ihrer Nachbarschaft gemalt. Mit der Verschönerung ihrer eigenen Garage, die sie mit einem riesigen Eisbären-Bild versah, brachte sie einen unerwarteten Stein ins Rollen. Viele ihrer begeisterten Nachbarn wollten nun ein eigenes arktisches Motiv vor der Haustüre haben und gaben immer mehr Wandbilder in Auftrag. Die Back Alley Arctic entstand. Neben Eisbären schmücken inzwischen auch Karibus, Belugas, Narwale, ein riesiges Walross und viele andere Tiere die Hinterhof-Galerie des Viertels. Wer sich auf Spurensuche begeben und die insgesamt 41 arktischen Tiere bewundern möchte, kann Kal Barteskis Back Alley Arctic in Winnipeg zwischen Canora und Ethelbert Street finden.



Kanadas größtes fotorealistisches Wandbild kann rund 760 km nördlich von Winnipeg in der kleinen Stadt Thompson, dem Tor zum nördlichen Manitoba, bewundert werden. Bei der Illustration des preisgekrönten Muralisten Charles Johnston handelt es sich um die Reproduktion des Gemäldes „Wolf Sketch“ von Robert Bateman aus dem Jahr 1990. Robert Bateman ist Kanadas renommiertester und international anerkanntester Maler von Szenen aus der Natur und Tierwelt. Mit einer Größe von 26 x 19 Metern ist sein überdimensionales Wolfsmotiv schon von weitem an einer Hauswand in Thompson zu sehen. Das Bild ist Teil des Spirit Ways, einem 2 Kilometer langen Spazierweg mit 16 Stationen, die Thompsons Kulturerbe, Kunst, Industrie, Geologie und Landschaft im Fokus haben.


Erst seit kurzem gibt es Murals sogar im hohen Norden Manitobas. 17 Künstler aus aller Welt haben sich im Juli 2017 zum Sea Walls: Artists for Oceans Festival in Churchill versammelt, um 17 Wandbilder zu gestalten und damit für den Schutz der Meere zu werben. Eine tolle Aktion und zugleich künstlerisches Meisterwerk, auf das sich Besucher der kleinen Stadt am Ufer der Hudson Bay fortan neben Eisbären und Belugas besonders freuen dürfen!


Weitere Informationen über Manitoba unter www.travelmanitoba.com.

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