Die typische nordamerikanische Metropole sucht man in den Northwest Territories vergeblich. Die beschauliche und zugleich dynamische Hauptstadt Yellowknife ist mit ihren nur 19.000 Einwohnern bereits die größte Stadt der Region. Gleichwohl hat sie Spannendes zu berichten! Noch heute weht durch ihre historische Altstadt ein Hauch von Goldgräberstimmung. Und eine bunte Mischung von Bewohnern aus über 90 Nationen macht Yellowknife zu einem energiegeladenen und aufregenden Ort. Bei einer Vielzahl an Festivals werden die Kulturen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen gefeiert und auch gastronomisch wird so einiges geboten! Gleichzeitig bietet sich Yellowknife durch die perfekte Lage am nördlichen Zipfel des Great Slave Lake als idealer Ausgangspunkt für jede Menge Aktivitäten in der Natur und am Wasser an.
Ihre 48 Stunden in Yellowknife könnten wie folgt aussehen:
1.Tag:
Beginnen Sie den Tag mit einer ersten Orientierung im Northern Frontier Visitor Centre – ein perfekter Start, um die wilde Hauptstadt des Nordens kennenzulernen! Ganz in der Nähe liegen das Parlamentsgebäude der NWT Legislative Assembly sowie das Prince of Wales Northern Heritage Museum. Letzteres ist die Mutter aller Museen des Nordens und bietet einen ausgezeichneten Überblick über die Kunst, Kultur, Industrie und Geschichte der Northwest Territories. Die Exponate reichen von Elchfellbooten der Dene über Erinnerungsstücke aus der Goldgräberzeit bis hin zu alten Buschflugzeugen. Wenn man zur richtigen Zeit vor Ort ist, darf man sich außerdem auf spannende Live-Präsentationen freuen.
Im Anschluss wartet Yellowknifes flippige und historische Altstadt auf Ihren Besuch! Mit ihren schrägen Hütten, stattlichen Villen, bunten Hausbooten, Wasserflugzeugen und dem hervorragenden Zugang zum Great Slave Lake ist die Old Town vielleicht das interessanteste Stadtviertel in ganz Kanada. Frech ragt sie aus den Felsnasen über der Yellowkife Bay hervor und war einst der Ursprung des Goldrausches in den Northwest Territories. In der Altstadt tummeln sich das ganze Jahr über Besucher und Einheimische, aber um sie von ihrer lebhaftesten Seite kennenzulernen, sollten Sie sie zum jährlichen Old Town Ramble & Ride besuchen, der jedes Jahr am verlängerten Wochenende Anfang August stattfindet (Civic Day).
Für das leibliche Wohl sorgt ein Lunch-Stopp im historischen Wildcat Café. Das beliebte Sommerlokal ist in einer alten Blockhütte untergebracht, die an Yellowknifes Goldgräberstimmung der 1930er Jahre erinnert. Als ältestes Restaurant der Stadt – es stammt aus dem Jahr 1937 – hat es bewegende Jahrzehnte hinter sich. Unter der Führung des Wildcat Café Advisory Committees ist das Café heute eine der wichtigsten Touristenattraktionen Yellowknifes. Mit seinen leckeren Gerichten aus lokalen Zutaten ist das Restaurant nicht nur historisch, sondern auch kulinarisch ein echtes Highlight!
Frisch gestärkt steht am Nachmittag zunächst am Bush Pilot’s Monument ein einzigartiger Panoramablick auf dem Programm. Der beliebteste Aussichtspunkt Yellowknifes erhebt sich über der Old Town und bietet einen atemberaubenden Blick über den Great Slave Lake, die Back Bay und die nördlichen Ausläufer der Stadt. Das Denkmal befindet sich hoch oben auf "The Rock" und ist über eine Wendeltreppe zu erreichen. Es ist den Buschpiloten und Ingenieuren gewidmet, die ihr Leben beim Fliegen in der Wildnis der Northwest Territories verloren. Das Denkmal erfüllt auch einen praktischen Zweck: Wenn das Licht auf der Spitze des Turms blinkt, werden Bewohner und Besucher gewarnt, dass Wasser- oder Skiflugzeuge in der nahen Yellowknife Bay aktiv sind.
Das glitzernde Wasser des Great Slave Lake sieht einladend aus, oder? Mieten Sie für den restlichen Nachmittag ein Kanu oder Paddleboard (z.B. bei Narwal Northern Adventures oder Old Town Paddle) und umrunden Sie die kleinen Inseln Latham und Joliffe Island, um die Hütten, Villen, Wasserflugzeuge und Hausboote in der Yellowknife Bay zu bestaunen.
Zurück an Land dürfen Sie sich dann auf ein wohlverdientes Abendessen auf der schönen Außenterrasse von The Woodyard freuen. Das coole Brew Pub in der Old Town bietet nicht nur leckeres Essen, sondern auch selbst gebrautes Bier aus lokalen Zutaten.
Immer noch nicht müde? Im berühmtesten Saloon des Nordens, dem Gold Range, kann man bis spät in die Nacht den Geist des Nordens erleben. Im Two Step wird hier eine flotte Sohle aufs Parkett gelegt. Die illustre Mischung an Gästen reicht von politischen Eliten bis hin zu Trappern, die gerade aus der Wildnis zurückgekommen sind.
Der erste Tag in Yellowknife neigt sich dem Ende zu. Ganz egal ob man sich auf dem Campingplatz im Fred Henne Territorial Park, in einem der Hausboote von Yellowknife Bay Floating B&B oder in einer Suite des Explorer Hotels mit fantastischen Ausblick auf die Stadt einquartiert hat, auf dem Heimweg sollte man unbedingt den Blick gen Himmel richten. Mit etwas Glück wird man nun Zeuge eines weiteren großartigen Spektakels: Wenn es Nacht wird in den Northwest Territories und Abermillionen Sterne in der Dunkelheit funkeln, wird die himmlische Tanzfläche eröffnet. Hoch über den Köpfen entflammt ein atemberaubendes Feuerwerk der Natur, wenn sich der sternenklare Himmel wie von Geisterhand mit schwirrenden Lichtern aus bunten Farben füllt. Grüngelbe, blaue, weiße und rote Lichterbänder beginnen am Himmel zu glühen, sie tanzen und wirbeln um die eigene Achse, erst langsam, dann immer schneller und schneller. Mit meist kristallklarem Himmel und einer perfekten geografischen Lage unter dem Aurora Oval ist Yellowknife die weltweit beste Region zur Beobachtung der Aurora Borealis. Die Polarlichter tanzen hier fast in jeder Nacht des Jahres – ein wahrgewordener Traum!
2.Tag:
Nach einem ausgiebigen Frühstück beginnt der Tag mit einem wahrhaft funkelnden Erlebnis! Yellowknife liegt inmitten eines Gebietes, das reich an Gold und Diamanten ist. Letztere wurden erst Anfang der 1990er Jahre entdeckt und bescherten der Region nach ihrem kurzen Goldrausch der 1930er Jahre einen erneuten Boom. Während die Diamantenminen etwas außerhalb liegen, wartet in der Stadt das NWT Diamond Centre mit den Geheimnissen der arktischen Diamanten auf. Klobige Rohdiamanten werden hier von fachkundigen Schleifern vor den Augen der Zuschauer in polierte Schmuckstücke verwandelt.
Mieten Sie sich im Anschluss ein Auto, packen Sie Wanderschuhe, Angelrute und ein Lunchpaket ein und erkunden Sie den herrlichen Ingraham Trail. Mit etwa 70 Kilometern Länge führt der Highway No. 4 – auch als Ingraham Trail bekannt – von Yellowknife in östlicher Richtung bis zum Tibbitt Lake. Die Region ist aufgrund ihrer Fülle an Wochenendhäuschen zwischen Cassidy Point und Prelude Lake Territorial Park auch als Yellowknifes „Cottage Country“ bekannt. Zahlreiche schöne Seen säumen die Strecke. Sowohl Prelude und Reid Lake als auch Madeline, Prosperous und Pontoon Lake bieten neben Bootsanlegestellen einen guten Zugang zum Wasser und schöne Bereiche zum Schwimmen. Das Highlight des Ingraham Trails sind jedoch die Cameron Falls. Ein kurzer Wanderweg windet sich hier, im Hidden Lake Territorial Park, durch immergrüne Wälder, über Holzstege und hügelige Felsnasen, bis man rund 20 Minuten später den Aussichtspunkt gegenüber des Wasserfalls erreicht. Hier stürzt sich der Cameron River auf seinem Weg zum Great Slave Lake 17 Meter in die Tiefe. Ab nun geht es flussaufwärts weiter, bis man über eine Brücke auf die andere Flusseite gelangt, wo exzellente Picknick- und Angelmöglichkeiten sowie (an heißen Tagen) Badespaß am Fuße des Wasserfalls warten.
Nach einem aufregenden Tag in der Natur geht es am späten Nachmittag zurück nach Yellowknife. Gönnen Sie sich nach einer kleinen Verschnaufpause ein Abendessen in Yellowknifes legendärem Fischrestaurant Bullock’s Bistro in der Old Town. Hier dürfen Sie sich auf ein kühles Bier und den „Catch of the Day“ freuen: fangfrischen Fisch aus dem Great Slave Lake. Authentischer könnte der Tag in Yellowknife nicht ausklingen…
Weitere Informationen über Yellowknife und die Northwest Territories gibt es unter www.spectacularnwt.de.
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