Manitoba ist ein echter Naturschatz! Die windgepeitschte Tundra im Norden mit ihren Eisbären, Belugas und atemberaubenden Nordlichtern lockt Besucher nach Churchill. Und die stillen Wasser der vielen Seen Manitobas sind tief: Je mehr man sich auf die Provinz einlässt, je tiefer man sie erkundet, desto mehr zieht sie in ihren Bann. Mit diesen 30 erstaunlichen Fakten über Manitobas Tierwelt, einzigartige Landschaften und prähistorische Geschichte zelebriert die Provinz ihre Natur und Umwelt.
Wunderbare Tierwelt
Am Ufer der Hudson Bay im Norden Manitobas ist Churchill als „Eisbärenhauptstadt der Welt“ bekannt. Jedes Jahr im Herbst sammeln sich hier rund 1.000 Eisbären, um auf das Zufrieren der Bucht zu warten. In dieser Zeit gibt es hier mehr Eisbären, als Churchill Einwohner hat!
Jeden Sommer machen sich rund 57.000 Belugawale auf den Weg in die westliche Hudson Bay, um hier zu fressen, sich zu paaren und ihre Jungen zur Welt zu bringen. Etwa 4.000 von ihnen verbringen den Juli und August in der Flussmündung des Churchill River.
In Manitoba befinden sich die weltweit größten Paarungshöhlen von Schlangen! Jedes Jahr Mitte Mai lockt die wärmende Frühjahrssonne zehntausende rotseitiger Strumpfbandnattern aus ihren unterirdischen Höhlen. In großen Knäuel geben sie sich an den Narcisse Snake Dens dann ihrem Balz-Ritual hin.
Im Riding Mountain National Park ist der scheue Wapiti zu Hause. Vor allem während der Brunft im Herbst ist er recht präsent, denn sein einzigartiges Röhren ist kaum zu überhören.
Manitoba ist als Mekka für Vogelbeobachter bekannt. Die Provinz liegt inmitten dreier Migrationskorridore, in denen über 390 Vogelarten registriert wurden, von denen 287 auch in der Region nisten.
In Manitoba gibt es drei Arten von Karibus: das boreale Waldkaribu, das Küstenkaribu (Eastern Migratory Bestand) und das Barren-Ground Karibu.
Störe können bis zu 150 Jahre alt werden und hören dabei nie auf zu wachsen, was sie zu den größten Süßwasserfischen in Manitoba macht.
Der Polarfuchs ist nicht nur niedlich, er ist auch zäh. Er hat das wärmste Fell aller in der Arktis vorkommenden Tiere und kann Temperaturen von bis zu -50 Grad Celsius aushalten, bevor sein Stoffwechsel anspringt, um mehr Wärme zu erzeugen.
Der Riding Mountain National Park ist Heimat einer stattlichen Herde von 40 Präriebisons. Die Bisons, die in einem 500 Hektar großen Gehege umherstreifen, sind Nachkommen einer kleinen Gruppe, die in den 1940er Jahren aus dem Elk Island National Park eingeführt wurde, um die seinerzeit stark dezimierte Art zu erhalten.
In der Nähe von Churchill im Norden Manitobas befindet sich eines der einzigen bekannten Nistgebiete der Rosenmöwe in Nordamerika.
Der Prärie-Skink ist die einzige in Manitoba vorkommende Eidechsenart und hauptsächlich im und um den Spruce Woods Provincial Park zu finden.
Ein Land vor unserer Zeit
Manitobas Gestein ist alt. Der Felsboden besteht aus uraltem präkambrischem Gestein (zwischen 4,6 Milliarden und 542 Millionen Jahren alt) und jungen Sedimentgesteinen aus dem Paläozoikum und Känozoikum (zwischen 542 und 66 Millionen Jahren alt).
Das Canadian Fossil Discovery Centre in Morden bewahrt Fossilien von Meeresreptilien aus dem Salzwasser des Western Interior Seaway, der das zentrale Nordamerika während der späten Kreidezeit vor 80 Millionen Jahren bedeckte. Zur Sammlung gehört auch Bruce, der größte öffentlich ausgestellte Mosasaurier der Welt.
Das Canadian Fossil Discovery Centre betreibt außerdem mehr als 30 aktive Ausgrabungsstätten im Süden Manitobas.
Einst schwamm auch eine Riesenschildkröte namens Archelon im Western Interior Seaway. Mit einem Gewicht von 2.200 kg gehört sie zur größten jemals dokumentierten Meeresschildkrötenart.
Auf dem Höhepunkt der letzten Eiszeit vor 20.000 Jahren lag Manitoba unter einer Eisdecke. Zur Zeit seiner größten Ausdehnung war das Eis vier Kilometer dick.
Vor 12.000 Jahren, am Ende der letzten Eiszeit, erstreckte sich der prähistorische Süßwassersee Lake Agassiz über eine riesige Fläche im zentralen Nordamerika – darunter der heutige Süden Manitobas, der Nordwesten Ontarios, Teile vom Osten Saskatchewans, North Dakota sowie der Nordwesten Minnesotas. In seiner größten Ausdehnung war der Lake Agassiz größer als die Gesamtfläche der heutigen Großen Seen.
Zwei Gesteinsarten, Quarz und Swan River Chert, wurden in den vom Lake Agassiz hinterlassenen Strandablagerungen gefunden und während der gesamten Urgeschichte für Steinwerkzeuge verwendet.
Es gibt Belege, dass Bisons vor (mindestens) 10.000 Jahren im Südwesten Manitobas umherzogen und in der Region vor mehr als 8.000 Jahren aktiv gejagt wurden.
Die im Jahr 1973 als historische Stätte ausgewiesene Linear Mounds National Historic Site enthält einige der am besten erhaltenen Beispiele von Grabhügeln. Sie gehören zum Devil's Lake-Sourisford Burial Complex. Die Stätte liegt in der Nähe des Souris River im Süden Manitobas und umfasst Grabhügel aus der Zeit zwischen 900 und 1400.
Im Jahr 1998 entdeckten Mitarbeiter des Royal Ontario Museum am Ufer der Hudson Bay im Norden Manitobas ein rund 70 Zentimeter langes Fossil eines Isotelus rex. Das Exemplar hält noch heute den aktuellen Größenrekord für Trilobiten.
Gestein, Wasser & Luft
Ein Esker ist ein ökologisches Phänomen. Es handelt sich um einen Sedimentrücken, der von wandernden Gletschern zurückgelassen wurde. Der Robertson Esker im Norden Manitobas ist 300 Meter lang und 324 Meter hoch und damit der weltweit größte seiner Art.
Der Little Limestone Lake ist eines der weltweit besten Beispiele für einen Kreidesee. Bei Temperaturschwankungen verändern die Mineralien im See die Wasserfarbe von kristallblau zu einem leuchtenden Türkis.
Mit seiner erstklassigen Lage direkt unterhalb des Auroral Oval ist Churchill einer der besten Orte, um Nordlichter zu sehen.
Die kleine Stadt Flin Flon im Nordwesten Manitobas wurde auf vulkanischem Gestein erbaut, das vor Millionen von Jahren unter Wasser hervorbrach.
Manitobas boreale Wälder sind 570.000 Quadratkilometer groß – das ist größer als die Fläche Frankreichs - und machen 10 % der borealen Wälder Kanadas aus.
Der West Hawk Lake im Whiteshell Provincial Park ist mit 115 Metern der tiefste See Manitobas und durch den Einschlag eines Meteoriten entstanden.
Manitoba liegt im Zentrum des Wassereinzugsgebiets der Hudson Bay, das sich vom Nelson River Richtung Westen in die Berge, südlich in die Vereinigten Staaten und östlich nach Ontario erstreckt.
Manitoba ist gar nicht so flach, wie die meisten denken. In der Provinz gibt es zwei Höhenzüge, die durch den prähistorischen Lake Agassiz entstanden sind: das Pembina Escarpment und das Manitoba Escarpment.
Im Südosten Manitobas, 50 Kilometer südlich von Steinbach, liegt das Manitoba Tall Grass Prairie Preserve, eines der letzten Überbleibsel der Tallgrass Prärie in Manitoba. Weniger als 1 % der einstigen 6.000 Quadratkilometer dieses Ökosystems sind erhalten geblieben.
Weitere Informationen über Manitoba gibt es unter www.travelmanitoba.com.
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